Wie hast du JA gesagt?
Das NEIN zu anderen ist endlich das JA zu dir selbst
Früher war ich eine Ja-Sagerin, heute nennt man es „People-Pleaserin“. Ich konnte einfach nicht „Nein“ sagen und habe mich oft übernommen.
Ein echtes JA ist sehr wertvoll. Es bekommt jedoch erst seinen vollen Glanz, wenn wir lernen, auch mal ohne schlechtes Gewissen NEIN zu sagen.
Ich bin durch die Blogparade von Gabi Kremeskötter unter https://www.gabi-kremeskoetter.de/blogparade-ja-gesagt/ auf das Thema Ja – sagen aufmerksam geworden und nehme dich heute mit in meine Gedanken und Erfahrungswelt rund um das Thema JA zu sich selbst sagen.

Warum ein JA zu dir selbst so wichtig ist
Ich kenne viele Menschen, die ungern NEIN sagen, vor allem Frauen. Häufig taucht dann sofort ein schlechtes Gewissen auf.
Ob ein Kuchen fürs Kita-Fest gebraucht wird oder eine helfende Hand beim Sommerfest, das JA rutscht schneller über die Lippen, als uns manchmal lieb ist.
So ging es mir früher auch. Ein JA fühlte sich leichter an, war vertraut. Ein NEIN hingegen brachte das Gedankenkarussell in Schwung und das schlechte Gewissen kickte ordentlich rein.
Der Ursprung meines „immer JA zu anderen" Musters
Als Kind hat mir mein Papa oft eine Geschichte von einem Mädchen namens Dina vorgelesen. Sie sagte zu allem NEIN. Erst, als ihre Mutter sie fragte, ob sie sie lieb habe, sagte sie endlich das erlösende JA.
Von da an war Dina ein braves, liebes angepasstes Mädchen, das immer JA sagte.
Zack! Da war er geboren: mein erster Glaubenssatz.
Und den habe ich lange gelebt. Ich sagte JA, wenn Freunde, Familie, KiTa, Schule oder Vereine um Hilfe baten.
Ich stellte meine Bedürfnisse hinten an und funktionierte für andere. Natürlich war das nur ein teil, der zu dem Glaubenssatz dazu gehört, doch das ist eine andere Geschichte.
Doch zurück dazu, dass ich immer zu anderen und allem Ja gesagt habe. Kennst du das auch?
Ich hatte oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas ablehnte, selbst wenn es zeitlich einfach nicht möglich war. Ich kreiste gedanklich immer um andere, nur um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Hinter der Fassade
Von außen wirkte ich organisiert, hilfsbereit, bewundernswert.
Ich war die, die Kuchen backte, Würstchen brutzelte, aufbaute, organisierte und neben Job und Familie immer präsent war.
Doch innen drin war ich oft überfordert und fühlte mich ausgelaugt.
Meine Aufgabenlast, mein Perfektionismus, mein Dauerfunktionieren das alles war einfach zu viel. Ich konnte es dennoch nicht erkennen und wahrnehmen, weil es sich vertraut anfühlte.
Erst ein Burnout mit Angst- und Panikattacken 2015 war der Weckruf.
Ich konnte nicht mehr schlafen, war erschöpft, ausgelaugt, innerlich leer.
Ich wusste: So kann es nicht weitergehen.
Mein Wendepunkt
- Ich begann mir Fragen zu stellen:
- Was kann ich ändern?
- Was ist mir wirklich wichtig?
- Was darf gehen?
Die Erkenntnis war klar: Ich sagte zu oft JA – und das aus dem falschen Grund. Ein einfacher Satz veränderte mein Leben:
Jedes NEIN zu anderen ist ein JA zu mir.
Was bedeutet ein JA zu mir selbst?
- Es bedeutet:
- Zeit für ich und mein Leben
- bewusster leben
- mehr Energie und Kraft
In der Geschichte von Momo verkaufen die Menschen ihre Zeit und merken nicht, wie sie sich verlieren.
Ich merkte: Ich brauche Zeit für mich. Und ich darf sie mir nehmen.
Das erste Mal ein NEIN am Telefon zu sagen, ich sage dir, das war beängstigend. Mein Herz rutschte mir in die Hose.
Aber danach fühlte ich mich frei und erleichtert.
Heute sage ich JA zu Dingen, weil ich zuvor bewusst NEIN gesagt habe.
Ich weiß jetzt: Viele akzeptieren ein Nein und freuen sich später über ein echtes, klares JA.
Was ich heute lebe und weitergebe
- Ich habe gelernt:
- Meine Kraft und Energie gezielt einzusetzen
- Mein schlechtes Gewissen zu beruhigen
- Meine Zeit im Leben mehr zu schätzen
- Heute helfe ich, wenn ich es wirklich möchte und nicht, weil ich muss. Mein Umfeld spürt, dass ein JA von mir heute wertvoller ist, als zehn JAs aus Pflichtgefühl.
Und du?
Wo verschenkst du noch dein JA?
Und wo könntest du ein liebevolles NEIN sagen, ohne dich schlecht zu fühlen?
Ich begleite Frauen genau dabei:
Sie lernen ihr schlechtes Gewissen abzulegen und ihre Energie bewusst einzusetzen. Ich zeige Wege und Techniken, um sich selbst wieder aufzufangen, auch dann, wenn sie mal über die eigenen Grenzen gegangen ist.
Denn ja, wir sagen alle mal wieder JA, obwohl wir NEIN meinen.
Doch wenn du es erkennst und dich selbst wieder auffängst, dann wirst du merken, dass du nachts endlich besser schlafen kannst.
Zum Abschluss
Lerne, JA zu dir zu sagen.
Sei stolz auf jeden kleinen Schritt.
Denn du bist wertvoll.
Und du verdienst es, deine Zeit bewusst zu leben.
👉 Wie ist es bei dir? Schreib mir gern in die Kommentare, wie du zum Thema JA und NEIN stehst oder eine Nachricht, die nur ich lesen kann.
4 Antworten
Oh ja, Nein gehört zu den schwierigsten Wörtern. Davon kann mein Ja-Sager Sonnentor mehr als nur ein Lied singen. Bis mich dann mein Körper dazu gezwungen hat, zu allem Nein zu sagen, weil es gar nicht mehr anders ging. Dafür durfte ich lernen, dass ein Nein zu anderen und ein Ja zu mir gar nicht so doll weh tut, wie ich immer befürchtet hatte. Das Nein zu mir war auf Dauer viel schmerzhafter.
Danke für deinen Kommentar. Da hast du ja dann doch gemerkt, das dein JA sagendes Sonnentor immer Ja sagen kann. Mal zu anderen und immer zu dir selbst.
Liebe Alexandra, welch ein wunderbarer Blogartikel. Ich habe mich dort wiedergefunden und ähnliches wie du erlebt. Es dauerte einige Zeit, bis ich wieder JA sagen konnte und Momo war mein Lieblingsbuch.
Es freut mich, dass ich dich für das Bloggen begeistern konnte.
Weiterhin viel Freude und Erfolg.
Energiereiche Grüße von Anita
Herzlichen Dank für deinen Kommentar. Michael Ende hat viele schöne Bücher geschrieben, die die mir heute als Erwachsene viele Erkenntnisse geben.